💚62:72🌏 (n.OT)
(19:18; 10:19; 11:14; 19:8; 3:13)

Nach mehreren kräfteraubenden Comebacks, geben wir den Sieg in den letzten Sekunden aus der Hand. In der Overtime geht uns dann die Puste aus und es geht am Mittwoch in ein alles entscheidendes Spiel 3 gegen Vienna United Basketball um den Finaleinzug.

Dass Vienna United alles tun wird, um die Serie zu verlängern und ein drittes, alles entscheidendes Spiel zu erzwingen ist allen bewusst. Die Grazerinnen haben gut trainiert, müssen zwar immer noch, oder soll man sagen schon wieder, coronabedingt auf Spielerinnen verzichten, der Kern ist jedoch anwesend und top motiviert das Spiel am Mittwoch zu verhindern und vor heimischen Publikum ins win2day BDSL Finale einzuziehen.

Der Start verlief alles andere, als von UBI gewünscht. Vienna United ist voll da und scort nach belieben, während bei den Grazerinnen der Ball einfach nicht in den Korb findet. Nach 4,5 Spielminuten bei einem Stand von 0:9 erlöst Camilla Neumann ihr Team mittels Layup. Die Wienerinnen lassen sich davon nicht beeindrucken, drücken weiter aufs Gas und erhöhen angeführt von der jungen Emma Cechova auf 2:16. Laura Bischof ist erfolgreich vom 3-Punkter, Vienna schreibt jedoch erneut an. 5:18 nach 6 Minuten, United ist on Fire, die Grazerinnen hadern zusehens mit sich. Ausgerechnet die Defense bringt den UBI Spielerinnen die Wende. Mit einem gezogenen Offensivfoul kommt die Energie und sie sind auf einmal voll da. Sie lassen in den verbleibenden 4 Minuten in diesem Viertel keinen einzigen Punkt mehr zu und holen den Rückstand Punkt für Punkt auf, bis mit der Sirene sogar eine hauchdünne 19:18-Führung auf der Anzeigetafel zu sehen ist.

Die Gäste schreiben nun vorrangig von der Freiwurflinie und durch Züge zum Korb an, Graz hält sich in der Phase mit 2 getroffenen 3ern im Spiel. 4 punktlose Minuten bringen die Hausherrinnen wieder ins Hintertreffen, Moni Schwarzinger verkürzt noch einmal auf 29:35, Marie Loderer stellt jedoch den +8 Vorsprung für ihr Team wieder her, mit dem es auch in die Halbzeitpause geht.

Dieses Mal erwischt UBI den besseren Start aus der Pause, sie verkürzen auf -6. Leider muss man zugeben, dass heute insgesamt nicht der beste offensive Tag der Grazerinnen ist, so folgt wieder eine längere Flaute. Während UBI nur von der Freiwurfline anschreiben kann, scort vor allem Bettina Kunz aus allen Lagen und bringt ihr Team wieder auf +12. Eine erneute Verfolgungsjagd startet, die Grazerinnen können den Halbzeitrückstand wiederherstellen, ein erfolgreicher 3er bringt den Wienerinnen, die beim heutigen Spiel mit dem Rücken zur Wand stehen wieder eine 2-stellige Führung.

Den Hausherrinnen verbleiben 10 Minuten das Spiel noch zu drehen. Mit den lautstarken Fans im Rücken mobilisieren sie noch einmal alle Kräfte und starten die nächste Aufholjagd. Moni Schwarzinger und die Neumann-Schwestern bringen ihr Team wieder heran, bei Vienna United scoren vorwiegend Kunz und Chechova. Nun mischt sich auch Hanni Maresch ins Geschehen ein und bringt ihr Team mit 2 sehenswerten Aktionen zum Korb auf -2 heran. Das Spiel ist wieder komplett offen. Camilla Neumann kann 2x ausgleichen, ehe Moni Schwarzinger mittels Freiwurf erstmals 40 Sekunden vor Spielende die Führung für ihre Mannschaft beansprucht. Angepeitscht vom Publikum verteidigen sie vorbildlich und können nochmal an die Line gehen: Annika Neumann erhöht auf +2, 13 Sekunden vor Spielende. Die Grazerinnen sind nur noch einen Stopp vom Einzug ins Finale entfernt. Bei 5 Sekunden nützen sie noch eines ihrer zu gebenden Teamfouls, es folgt eine Timeout der Gegner und Einwurf auf der Höhe der Freiwurflinie. Ausgerechnet Vali Mraulak, gebürtige Grazerin und Tochter unseres Obmannes hat den letzten Wurf für die Wienerinnen auf der Hand, versenkt diesen eiskalt und rettet ihr Team damit in die Overtime.

War es der Schock, das schon fast gewonnene Spiel nochmal hergegeben zu haben oder die fehlende Kraft nach 2 anstrengenden Comebacks – in der Overtime läuft nichts mehr zusammen. Nach einem 3er von Annika Neumann findet der Ball einfach nicht mehr den Weg in den Korb, während Vienna United beflügelt von der neuen Chance doch noch das 3. Spiel zu erzwingen munter aus allen Positionen anschreibt. Auf der Grazer Seite ist die Luft draußen, man findet nicht mehr die Kraft den Korb stark zu attackieren – Verzweiflungswürfe sind die Lösung, ein Wurfprozentsatz von 17% macht es aber unmöglich das Spiel noch ein 3. Mal zu drehen. So jubeln die Wienerinnen verdient, dass sie am Mittwoch doch noch die Chance haben ins österreichische Finale einzuziehen.

Statistik: https://www.basketballaustria.at/spiele?game_id=5685329&season_id=122147

Auch wenn die Niederlage schmerzt, haben die Grazerinnen natürlich noch immer die Chance mit einem Sieg am Mittwoch zum 4. Mal in Folge das Finale zu erreichen, wo die BK Duchess bereits gespannt auf ihren Gegner warten. Dass die Halbfinalserie auf Augenhöhe ist und alles passieren kann, haben die letzten 3 Begegnungen von Vienna United und UBI Graz gezeigt. Eines ist jedoch klar: am Mittwoch um 19:00 wird in der Posthalle in Wien entschieden, wer um die Goldmedaille weiterkämpfen darf und für wen die Saison vorzeitig beendet ist.