60:56
(25:16, 20:5, 2:10, 13:25)
Eine sensationelle erste Halbzeit reicht für den Derbysieg gegen UBSC DBBC Graz!
Schon seit ein paar Wochen fiebert man auf das eine Spiel hin: das Grazer Stadtderby. Diese Aufeinandertreffen sind jede Saison ganz besondere Spiele, diesmal jedoch noch spannender, so stehen mit Annika Neumann, Nina Krisper, Lenny Jacimovic, Amelie Cooke und Eni Nizamic nicht weniger als 5 Ex-UBI-Spielerinnen im UBSC-DBBC-Dress gegenüber.
UBI erwischt einen Traumstart: Zwei erfolgreiche Dreipunkter von Laura Bischof und Emilia Ferreira 4x sicher von der Freiwurflinie bringen das 10:3 nach kurzer Zeit. Die Gastgeberinnen sind top-fokussiert, machen in der Defensive kaum Fehler und zwingen UBSC-DBBC schon nach 3 gespielten Minuten bei einem Stand von 12:3 zum ersten Timeout. Diese hat nicht den gewünschten Effekt: Hanni Maresch versenkt den dritten von drei Dreiern auf ihrer Seite. Es folgt jedoch eine kleine Flaute im Angriff von UBI und auch in der Verteidigung agiert man nun etwas nachlässig: Offensivrebounds und Backcuts der Gegnerinnen verkürzen den Vorsprung auf 17:11. In nächster Folge sind die Damen in grün-weiß aber nur noch durch Fouls zu stoppen. Sie bleiben an der Freiwurflinie perfekt und versenken 12 von 12 Freiwürfen im ersten Viertel was zu einem 25:16 nach dem ersten Abschnitt führt.
Schon nach 13 Sekunden begeht Annika Neumann ihr 3. persönliches Foul und wird dahingehend vom Feld genommen. Ihre Schwester Camilla Neumann scort im Gegenzug nicht nur einen Dreier, sondern auch unter dem Korb nach schönem Anspiel von Emilia Ferreira. UBSC-DBBC hat bereits nach nicht mal 3 Minuten die Teamfoulgrenze erreicht. UBI kann das nicht bedeutend nützen, es häufen sich die Turnover und die Abschlüsse unter dem Korb sind oft wild, weil man mit der Zonendefense nicht klar kommt. Doch die Gegnerinnen können keinen Vorteil daraus ziehen, sie erspielen sich zwar gute Möglichkeiten, lassen aber einige Punkte mit verlegten Layups liegen. UBI nützt die Chance und baut den Vorsprung auf +20 aus. Die 16-jährige Jördis Reisner kommt für die foulbelastete Laura Bischof und trägt sich prompt mit einem Gegenangrifflayup in die Scoringliste ein. Eine Traumkombo von Emilia und Camilla besiegeln den 45:21 Halbzeitstand.
Es wäre nicht ein Derby und es wäre nicht DBBC, wenn das Spiel damit schon erledigt gewesen wäre. Über den Grund, warum UBI wie ausgewechselt auftrat kann man nur spekulieren. Auf jeden Fall kamen die UBSC-DBBClerinnen ready aus der Kabine. Bereit das Spiel zu drehen und den Führenden alles abzuverlangen diesen Sieg über die Zeit zu bringen. Die Nationalteamspielerin Nina Krisper und Routinier Simone Kuzma tragen ihr Team in der Offense. UBI braucht fast 4 Minuten um anzuschreiben. Der Korb bleibt jedoch wie vernagelt, die freien Würfe von außen wollen nicht mehr fallen, die Layups werden von den großen Gegnerinnen erschwert, die Schiedsrichter lassen nun härter Spielen und es mag wenig gelingen. UBI scort nur 2 Punkte im dritten Viertel, versöhnlich ist jedoch, dass auch die Herausforderer auf 10 Punkte gehalten werden und die 47:31 Führung trotzdem relativ bequem bleibt.
Nun heißt es den Sieg über die Zeit zu bringen. Es wird wieder kleinlicher gepfiffen, das Spiel wird nun quasi an der Freiwurflinie ausgetragen und die Foulbelastung ist auf beiden Seiten hoch: Moni Schwarzinger, Nika Cic und Laura Bischof, sowie Simone Kuzma, Eni Nizamic und Nina Krisper haben bereits 4 persönliche Fouls auf ihrem Konto. Die Führung schwankt nun zwischen 9 und 13 Punkten. Annika Neumann verkürzt auf +8, Moni Schwarzinger foult Nina Krisper beim Layup, was doppelt bitter ist, da diese nicht nur ihr Team auf 5 Punkte heranbringt, sondern auch Moni kurz nach Laura mit 5 Fouls ihr Team nur noch von der Bank aus unterstützen kann. Ein Offensivfoul von Emilia gibt den Verfolgerinnen den Ball zurück, diese nützen die Chance und bringen sich auf Schlagweite mit nur einem weiteren Ballbesitz. Die Tribüne brodelt, das Spiel ist komplett offen. Camilla Neumann wird gefoult und verwandelt einen Freiwurf 58:54, das UBI Team erkämpft sich nach dem verworfenen Freiwurf noch einmal den Ball durch einen offensiven Rebound und Nika darf an die Linie. Diese kann beide bei 19 Sekunden auf der Uhr verwerten. Elisabeth Dudau trifft zwar mit der Sirene noch für UBSC, am Ausgang ändert es jedoch nichts und UBI darf sich über den Derbysieg freuen. Es war ein wirklich hochklassiges Spiel, dass den ZuschauerInnen im Sportpark von beiden Seiten geboten wurde und Werbung für den Grazer Damenbasketball!
Stimmen zum Spiel:
Edvina Tankic, Headcoach:” Wie ich schon vor dem Spiel sagte, dieses Spiel wird ein Derby im wahrsten Sinne des Wortes und das war es auch. Auch wenn die erste Halbzeit nicht danach aussah und wir schon um 24 Punkte führten, wussten wir, dass wir die Gegnerinnen in der zweiten Halbzeit nicht unterschätzen dürfen. Aber irgendwie konnten wir nicht die selbe Energie wie in der ersten Hälfte auf das Spielfeld bringen. Wir wussten, dass DBBC niemals aufgeben würde und bis zur letzten Sekunde ihr Besten geben würde und dafür möchte ich ihnen wirklich ein sehr großes Lob aussprechen. Aber ich möchte auch meinem Team gratulieren, die es in diesen schwierigen Phasen geschafft haben mental stark zu bleiben und verdient gewonnen haben. Nun müssen wir nach vorne schauen und uns auf die kommenden Spiele vorbereiten und wir hoffen, dass wir auf der Siegerstraße bleiben.”
Statistik: https://www.basketballaustria.at/spiele?game_id=5728813&season_id=125032
Kommende Woche wird die Aufgabe nicht leichter: UBI muss auswärts gegen die Vienna D.C. Timberwolves ran, die sich mit ein paar Spielerinnen vom letztjährigen Vizemeister Vienna United und anderen Talenten verstärkt hat. Dies ist auch schon die Generalprobe für das Cup-Viertelfinale eine Woche danach, wo man ebenfalls die Timberwolves, diesmal aber zu Hause, zugelost bekommen hat. Am 05.11. tritt also unser Bundesligateam die Reise nach Wien an, wo sie um 19:45 in der neuen Heimhalle der Wölfinnen, der Steigenteschgasse um den nächsten Sieg kämpfen.