51:66
(9:22; 13:19; 16:13; 13:12)
Die Grazerinnen sind von der ersten Sekunde voll da und legen mit einem fulminanten Start den Grundstein zum Sieg gegen Vienna United. Damit steht es in der Best-of-3-Serie 1:0 für UBI.
Die Vorzeichen stehen gegen die Grazerinnen: Jojo Meyer und Lilly Holzner sind an Covid erkrankt, Moni Schwarzinger konnte die letzten beiden Trainings wegen einer Knöchelverletzung nur von außen beobachten, ließ es sich aber nicht nehmen das Team beim Spiel zu unterstützen. Das letzte Spiel im Grunddurchgang wurde ausgerechnet gegen Vienna United hoch verloren und das erste Playoff-Spiel fand in der Posthalle statt, wo in der Vorwoche das Wurfglück wirklich nicht auf der Seite von UBI war.
UBI erwischt den perfekten Start. Im 5gegen5, sowie im Fastbreak und von der 3-Punktlinie werden die offenen Chancen souverän verwertet. Aggressive Defense und eine sehr gute Reboundarbeit tun ihr Übriges hinzu: nach 3 Minuten und einem 0:9 für UBI wird Coach Höllerl zu einem Timeout gezwungen, um den Lauf zu stoppen. Viel Energie von der Bank und eine tolle Stimmung feuert das Team weiter an: es folgt ein langer 3er von Camilla Neumann und ein Layup von Hanni Maresch baut die Führung auf 14:0 aus, ehe United erstmals nach 5 Minuten von der Freiwurflinie Punkte aufs Scoreboard bringt. Die Wienerinnen attackieren nun härter der Korb, was die Grazerinnen nur durch Fouls stoppen können. In diesem Viertel alleine kann Vienna United 10x an die Freiwurflinie gehen, verwandelt 7 Punkte davon. In den ersten 10 Minuten gelingt ihnen aber lediglich 1 Feldkorb, was zu einem Viertelscore von 9:22 führt.
Laura Bischof eröffnet das 2. Viertel mit dem nächsten 3-Punkter. Das Full-Court-Pressing bringt einige Steals, die aber nicht in Punkte umgemünzt werden. Nach dem Wechsel von Camilla Neumann fehlt die Energie am Rebound, was Vienna United mehrere zweite Chancen beschert. Kurze Kommunikationsprobleme in der Defense werden schnell ausgemerzt, schönes Teamplay und schnelle Transition bringen weitere Punkte auf das Konto von UBI und bauen die Führung zwischenzeitlich sogar auf +20 aus. Den wohl größten Unterschied heute im Vergleich zum Spiel vor einer Woche macht wohl die stark verbesserte (Team)-Defense, welche die Gegnerinnen wirklich hart für jeden Punkt arbeiten lässt. So geht es verdient mit +19 für das Auswärtsteam in die Halbzeitpause.
Vienna eröffnet die 2. Halbzeit mit einem Insidemove von Bettina Kunz. Nach mehreren erfolglosen Angriffen auf beiden Seiten, kontert Annika Neumann mit einem erfolgreichen 3-Punkter. Das Spiel nimmt an Fahrt auf und die Spielweise wird auf beiden Seiten ruppiger. Vor allem das Doppeln der Wienerinnen bereitet den UBI-Spielerinnen zunehmende Probleme. Auch wenn es nun in der Offense weniger gut läuft, erlaubt die starke Defense Vienna United nicht, den Rückstand maßgeblich aufzuholen. 4:30 vor Viertelende kassiert Routinier Bettina Kunz ihr 4. Persönliches Foul und muss auf der Bank vorrübergehend Platz nehmen und auch Zoe Sonvilla folgt ihr 1min später. Die Gastgeberinnen beweisen die Tiefe ihrer Bank und können in dieser Phase den Rückstand auf -16 verringern. Diesen Run möchte nun Edvina Tankic mit einem Timeout unterbinden. Die Antwort folgt promt: Steal und Layup von Annika Neumann. Die Foulbelastung nimmt auch bei UBI zu, bis zum Ende des Viertels ist Johanna Maresch mit 4 Fouls und Eva Fellner, Camilla und Annika Neumann mit je 3 Fouls belastet. Nichts desto trotz geht es mit einer 38:54-Führung in den letzten Abschnitt.
Bettina Kunz macht den Grazerinnen sofort klar, dass das Spiel noch auf keinen Fall entschieden ist und bringt ihr Team auf -13 heran. Die führenden Steirerinnen agieren in der Offensive nun etwas zu hektisch, suchen die schnellen Abschlüsse, verlegen aber scheinbar sichere Körbe. Nach einer wirklich guten Defense und einem eigentlichen „broken play“ der Wienerinnen folgt ein weiterer 3er von Kunz und die Führung schmilzt auf 10 Punkte. Camilla Neumann, Moni Schwarzinger und Annika Neumann finden die richtige Antwort und scoren ebenfalls hinter der 3er-Linie für ihr Team und lassen die Grazer aufatmen. 3:30 vor Spielende kann Camilla, die bis dahin die meisten Rebounds für ihr Team holte, mit dem 5. Foul auf das Spielgeschehen nicht weiter einwirken. Hanni Maresch übernimmt jedoch tadellos ihre Rolle, Moni Schwarzinger verwandelt einen weiteren 3er und bringt die Underdogs in der kurzen verbleibenden Zeit nahe zu uneinholbar in Führung. Routiniert spielen sie das Spiel zu Ende und dürfen mit der Sirene über einen 52:66- Sieg jubeln.
Statistik zum Spiel: https://www.basketballaustria.at/spiele?game_id=5685327&season_id=122147
Stimmen zum Spiel:
Annika Neumann, Topscorerin: “Wir sind überglücklich, wir haben heute eine unglaubliche Mannschaftsleistung gezeigt und endlich einmal die offenen Würfe getroffen. Es ist Play Off und wir sind da!”
Edvina Tankic, Headcoach: “Ich bin wirklich stolz auf das Team. Es war wirklich schwer sich nach der deutlichen Niederlage von letzter Woche mental stark zu bleiben, zurück zu kommen und daran zu glauben, dass wir heute gewinnen können. Trotz der Niederlage haben wir weiter an den Gameplan geglaubt und sind stärker zurück gekommen. In der Defense haben wir für einander gekämpft und alles gegeben, das hat uns auch in der Offense beflügelt. Auch wenn wir etwas statisch agiert haben, haben wir die freien Spielerinnen gefunden und die freien Würfe verwertet, das hat uns den Sieg gebracht. Nichts desto trotz ist es noch nicht vorbei, wir haben nächstes Wochenende das 2. Spiel. Wir müssen konzentriert und am Boden bleiben und das heutige Spiel wiederholen: alles geben, in der Defense kämpfen und gewinnen damit wir in das Finale einziehen.”
In einer Woche (Sonntag, 10.04. 16:00 Raiffeisen Sportpark) könnte UBI mit einem Sieg die Serie vorzeitig für sich entscheiden und in das Finale einziehen. Wir hoffen auf die zahlreiche Unterstützung unserer Fans, die uns die ganze Saison lang den Rücken gestärkt haben, damit wir erfolgreich sein können und es zu keinem Spiel 3 in Wien kommen muss.